Wie Sie es auch drehen und wenden: Als Führungskraft sind Sie nicht Teil des Teams – egal, wie gut Sie sich auch mit den Personen, mit denen Sie arbeiten, verstehen. Es gibt das Team und es gibt den Chef bzw. die Chefin. Auch wenn Sie sich hin und wieder wünschen, einfach nur ein Teil der Mannschaft zu sein, anstatt den Kurs vorzugeben, den Kopf hinzuhalten oder Feuerwehr zu spielen, wenn irgendetwas im Team bzw. bei der Arbeitsleistung des Teams nicht passt. Wer würde manchmal nicht gerne an schlechten Tagen einfach in der Masse untertauchen und das Lösen von Problemen anderen überlassen?

Die Wahrheit ist: Führung – egal von wie vielen Menschen – geht unweigerlich Hand in Hand mit einer gewissen Einsamkeit. Vieles liegt bei Ihnen. Und nur bei Ihnen. Dennoch steht hinter allem ein „Wir“, das Sie nicht nur fördern können, sondern welches Ihre Führungsarbeit trotz hin und wieder auftretender Einsamkeit enorm bereichern kann. Doch damit aus dem „Ich und die anderen“ ein „Wir“ werden kann, ist konstante und kontinuierliche Arbeit erforderlich.

Nie war diese Aussage aktueller und eindrücklicher zu erleben als in der jüngsten Vergangenheit. Unsicherheit, Verwirrung, Ablehnung – das politische Management der Corona Krise zeigt ziemlich deutlich auf, was es bedeutet, wenn man auf Gruppen vergisst oder deren Ängste und Bedenken nicht wahrnimmt. War vor einem Jahr noch ein nationaler Schulterschluss zu bemerken, so ist dieser längst im Wirrwarr regionaler Regelungen und unbeständiger Informationen untergegangen. Wie sollen wir ein gemeinsames Ziel, die ersehnte Normalität, erreichen, wenn der Rückhalt in der Bevölkerung längst abgebröckelt ist? Doch was hier im großen Stil negativ auf der politischen Bühne vorgelebt wird, passiert alltäglich in Unternehmen und Teams auf ähnliche Weise.