Ausdauern statt auspowern!

Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt. Sie haben also noch mehr als genug Zeit, Ihre Vorsätze und Vorhaben für 2020 Realität werden zu lassen. Heuer sogar einen Tag mehr als sonst, immerhin ist 2020 ein Schaltjahr. Denn Veränderungen benötigen Zeit – aber auch Durchhaltevermögen. Wer hätte etwa vor wenigen Jahren ernsthaft gedacht, dass einmal einer Bundesregierung mehr Frauen als Männer angehören werden? Welche Einflussfaktoren sind es nun, die bei einer Entwicklung maßgeblich und unbedingt zu beachten sind?

Den meisten Menschen machen Veränderungen Angst. Das gleiche gilt für eine Kulturveränderung auf dem Weg zu mehr Gender Balance. Auch wenn die Führungsebene überzeugt ist, dass ein ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter dem Unternehmen nützt, muss auch der Rest der Belegschaft ins Boot geholt werden.

Aus unserer Erfahrung sind es fünf maßgebliche Einflussfaktoren, die bei einem Entwicklungsprozess beachten werden müssen, um eine Veränderung in der Unternehmenskultur zu erreichen und Gender Balance langfristig zu leben.

Kommunikation

Gerade der internen Kommunikation kommt hier eine wesentliche Rolle zu. Die neue Richtung und deren Umsetzung muss frühzeitig im Unternehmen kommuniziert werden, mit Augenmerk auf die prinzipielle Unternehmensstrategie und den allgemeinen Nutzen für das Unternehmen. Wichtig dabei ist, auf die Vorteile für Männer und Frauen einzugehen, die die Gleichbehandlung bietet.

Recruiting

Frauen ziehen bei der Jobwahl andere Kriterien als Männer heran. Frauen achten mehr darauf, ob der Job zu ihrer Lebenssituation passt, Männer passen ihre Lebenssituation dem Job an. Die Rekrutierung muss daher auf die Zielgruppe abgestimmt werden. Inserate, wie auch die externe Kommunikation, müssen danach ausgerichtet werden.

Förderung und Weiterbildung

Frauen haben andere Stärken und Schwächen als Männer. In speziell auf Mitarbeiterinnen ausgerichteten Weiterbildungsmaßnahmen kann das Unternehmen gezielt auf diese Unterschiede eingehen. Bezüglich Führung, Mentoringprogrammen, Coaching etc. Zusätzlich müssen Männer und Frauen für das Thema sensibilisiert werden, um ein ganzheitliches Verständnis für den Nutzen einer Ausgewogenheit zu bekommen. Eingefahrenes Führungsverhalten kann so geändert werden.

Arbeits(zeit)modelle

Unterschiedliche Arbeitsmodelle ermöglichen MitarbeiterInnen Flexibilität für das Familienleben und bieten dem Unternehmen die Chance, die Ressource „Mensch“ besser zu nutzen bzw. zu binden. Z.B. Eingliederungs-/ Anbindungsmaßnahmen während und nach der Karenz, Telearbeit, flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuung, Auszeit, Führungspositionen, Rücksichtnahme bei der Urlaubsplanung/Meetingkultur etc.

Gleichbehandlung

Gleichbehandlung betrifft sowohl Frauen als auch Männer und muss in allen Bereichen des Unternehmens verankert sein. Ausgewählte Aspekte der Gleichbehandlung: Kommunikation, Kultur, Weiterbildung, Führungspositionen, Gehälter, Karenz für alle, uvm.

Fazit

Ein Entwicklungsprozess ist, wie der Name schon sagt, ein Prozess und braucht seine Zeit. Vor allem, wenn es um die Veränderung von Spielregeln und Kulturen geht, ist es kein Sprint, sondern eher ein Marathon. Geben Sie sich daher einen realistischen Zeithorizont und bleiben Sie dran – auch wenn es mal anstrengender wird.

Mehr Details wie immer in meinem „Podcast“.